Mittwoch, 6. Juli 2022

Eine Trennung steht bevor ... Teil 3 Mein Hund wird mich vermissen ...

 Der Tag der Vorbereitung ist angebrochen  und besteht aus Warten. Warten vor der Anmeldung, warten vor der Blutabnahme, warten auf die diversen Ärzte.

Unmengen an Unterschriften, man hat keine Zeit zu lesen, ob da vielleicht ein Kreditantrag oder ein Bausparvertrag dazwischen geschoben wurde. Ich habe jedenfalls keine Ahnung, was ich da alles unterschrieben habe, ehrlich. Dann weiter zum EKG, zur Blutabnahme und zum Coronatest, zurück ins Wartezimmer. Gespräch mit dem Oberarzt, der noch mal alles abfragt, was ich vorher schon schriftlich erklärt hatte. Erkrankungen? Operationen? Komplikationen, familiäre Erkrankungen? Allergien? Dass ich ab 02.00  nichts mehr essen darf, warum ich aber viel Wasser trinken soll. Das Runterrasseln der möglichen Probleme durch eine Narkose. Er erzählt eine Geschichte, die ich nur brockenweise verstehe. Dialekt, Maske und Trennscheibe sind eine Herausforderung für mein Gehör. „Haben Sie Angst?“

„Ja und wie!“ 

„Warum, die Ärzte machen das hier öfter. Brauchen Sie ein Tablettchen vorher?“

 „Jaaaa, unbedingt!“ 

„Ach  Gottchen, sind Sie ein Sensibelchen?“

„Nein, aber nach zahllosen Operationen und endlosen Schmerzen, langsam mürbe.“ 

„Na okay, kriegen Sie. So, wir sind hier fertig, gehen Sie jetzt zurück ins Wartezimmer, ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.“

Eineinhalb Stunden später geht’s zum Orthopäden.„Wie war Ihr Name? Was soll gemacht werden? Aha! Gibt es in Ihrer Familie Erkrankungen…“

„Entschuldigung, aber das alles habe ich doch schon schriftlich angegeben und der Anästhesist hat es auch noch mal abgefragt. Könnten Sie das nicht einfach von dort abrufen?“

„ Nein, tut mir leid, aber ich muss Sie das alles noch mal fragen, also: Operationen …“

Ich rassele runter, was ich mittlerweile auswendig kann, er ist beeindruckt.

 „Dann erzähle ich Ihnen jetzt was über die möglichen Nebenwirkungen ...“

„Danke, die kenne ich auch, sollte ich eine vergessen, ergänzen Sie es einfach.“ Ich zähle auf, was ich auf die Schnelle zusammenbekomme: Infektion, entweder während der OP oder postoperativ, unvorhersehbare Blutungen, die eine Transfusion nötig machen, Thrombose, Lungenentzündung oder Lungenödem …“

„Gut, ich sehe schon, Sie haben da Erfahrung. Wegen Ihrer postoperativen Thrombose vor zwei Jahren, müssen Sie für 35 Tage Thrombosespritzen bekommen. Nach einer Weile geht das aber auch mit Tabletten … sonst noch Fragen?“

„Ich bin etwas nervös, habe wirklich lange, richtig heftige Schmerzen und möchte sicher sein, dass postoperativ ein gutes Schmerzmanagement vorgesehen ist.“ Verspricht der nette Mensch mir. „Alles, was Sie wollen, bei uns muss keiner Schmerzen haben. Einfach klingeln!“

Das war’s. Ich fühle mich etwas besser, nicht gut, aber etwas besser. Morgen erfahre ich dann, wann die OP angesetzt ist. Ich hoffe, nicht allzu früh, denn ich muss ja anreisen, vorher die Hunde rauslassen, duschen, anziehen, etc. Es wird stressig!














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