Freitag, 29. Juli 2022

Negativ … aber so was von😡


 Ja, stimmt, heute Morgen war er weg, dieser zweite Strich, der mich so oft geärgert hat. Sauber und rein die Fläche, keine Spur vom Virus mehr👍So fühlt sich Glück an, zumindest für ein paar wenige Augenblicke, dann unterbrach ein Telefonat diesen Zustand abrupt. „Herbstfrüchtchen“ - mein jüngstes Baby, gerade erst erschienen, nagelneu, sozusagen noch durch die Nabelschnur mit mir verbunden, hat schon hater gefunden😥Liebenswerte Zeitgenossen, die es zwar weder gekauft noch gelesen haben, aber dafür schnell mal mit einem oder zwei Sternen abgewertet. Amazon macht’s möglich. Man kauft das EBook, vergibt seinen schäbigen einen Stern, gibt das Buch dann schnell wieder zurück und reibt sich grinsend die Hände. Der haben wir es gezeigt. Ja, stimmt! Für ein paar wenige Augenblicke hat das geklappt, es hat mich getroffen, weil Bücher für uns Autoren wirklich so etwas wie Kinder sind und an denen lassen wir nicht gern rummeckern. Jedenfalls nicht so schäbig, so hintenrum. Wenn’s Kritikpunkte gibt: Bitte sehr, immer raus damit, aber bitte offen und ehrlich. Mit Namen und nicht feige anonym😡

Diejenigen, die es gelesen haben oder noch lesen werden, bitte ich sehr herzlich; Rezensiert! Ihr müsst keine Romane schreiben, ein, zwei Sätze reichen schon. Keine Gefälligkeit, eure ehrliche Meinung. Das ist unser Applaus dafür, dass wir euch unterhalten❤️



Donnerstag, 28. Juli 2022

Geteiltes Leid …

 


… ist immer noch Leid genug. Dieses Mistvirus will einfach nicht weichen und zwingt mich nach wie vor ins Bett. Katze Maya weicht dabei nicht von meiner Seite und auch bei meinen dringend notwendigen Wanderungen über die Terrasse ist sie an meiner Seite. Ich weiß nicht warum, vielleicht will sie verhindern, dass ich heimlich wieder verschwinde, so, wie vor drei Wochen …

Heute vor drei Wochen wurde ich gerade auf die OP zum Einbringen meiner neuen Hüfte vorbereitet. Ich hatte echt eine Scheissangst, und  der Gedanke, an das Sägen und Hämmern in meinem Inneren bereitete mir Gänsehaut. Jetzt, im Nachhinein war natürlich alles gar nicht so schlimm. Die anfänglichen Schmerzen sind vergessen, wie mühsam es war, diesen Betonklotz, der mein Bein war, aus dem Bett zu hieven … auch vergessen. Ich laufe schon wieder ganz munter und wäre dieses blöde Virus nicht, wäre ich sicherlich noch viel weiter. Was soll’s ? Klagen und Jammern hat noch nie etwas geändert, also mache ich das beste draus: Schone mich, wandere weiter über meine Terrasse und bin sicher, irgendwann werde ich all das hier in einem Buch unterbringen🤣Meine Art, Dinge zu verarbeiten👍




Dienstag, 26. Juli 2022

Du bist immer so negativ …

 …du musst positiv denken, dann wird das schon👍kennt ihr solche Aussagen? Klar, wer nicht, aber heutzutage soll man ja besser negativ sein, positiv ist out


🥴Ich habe das wohl zu spät erkannt, denn ich bin weiterhin  positiv, egal wie gern ich negativ wäre.  Jeden Morgen starre ich hoffnungsvoll auf das kleine, weiße Kästchen, denke mit aller Kraft negativ, aber der blöde zweite rote Strich taucht immer noch auf. Positiv👍Dabei hätte ich so viel zu tun…interessiert Corona alles nicht, es verbannt mich in die Einsamkeit meines Zimmers.

Nicht mal plotten kann ich, an schreiben gar nicht zu denken.“Herbstfrüchtchen“ müsste promotet werden, mir fehlt die Energie. Am Samstag endet die Bewerbungsfrist für meine Leserunde auf Lovelybooks, habe ich auch viel zu wenig bekanntgemacht … gar nicht gut das alles. Kein bisschen positiv, auch wenn ich es rot auf weiß habe, wie positiv ich bin🤣





Montag, 25. Juli 2022

Corona ist ein A….loch


 Man kann es einfach nicht höflicher ausdrücken, dieses Virus ist einfach nur zum 🤮Es macht einem einen Strich durch alle Pläne und lacht sich darüber kaputt. Ein lange, sehr lange geplantes Treffen mit Freunden habe ich gerade absagen müssen, ich bin zu schlapp, es wird nicht gehen🤐Ich huste mich durch meine Nächte, schlafe kaum, mag weder Essen noch Trinken und fühle mich total matschig. Sicherlich trägt dazu auch die gerade erst überstandene Hüftoperation bei, aber da war ich ja schon auf dem Weg der Besserung.

Jetzt hätte ich eigentlich toll viel Zeit das nächste Buch anzufangen, schließlich ist „Herbstfrüchtchen“ schon eine Woche alt🤣aber, wie gesagt, Corona ist ein A…Loch, es lässt mich nicht. Kann mich nicht konzentrieren, nicht denken und nicht schreiben. Selbst dieser Blog hier strengt mich extrem an. Nun gut, alles nicht zu ändern, kommen auch wieder andere Zeiten. Und irgendwann starte ich den neuen Band, bis dahin lest doch erstmal die ersten drei Bände👍


Freitag, 22. Juli 2022

Pest und Pocken oder


 Läuse und Flöhe🥴Murphys Gesetz, wenn etwas schiefläuft, dann auch richtig. Als würde eine neue Hüfte nicht reichen, sich so richtig Schei?e zu fühlen, nein, ich muss mir obendrein auch noch Covid 19 einfangen.  Meine  Hoffnung, dass es vielleicht nur eine schlichte Erkältung ist, hat sich leider nicht erfüllt, auch der PCR Test war deutlich😥Also, irgendwie Koffer packen, was mit zwei Krücken eine echte Herausforderung darstellt. Helfen tat mir keiner. Immerhin bringt jemand mein Gepäck in die Halle runter. Dann stehe ich vor der Tür, fühle mich irgendwie aussätzig und ziemlich alleingelassen. Mein Mann schafft es auch nicht, mir diesen Eindruck zu nehmen, er geht erstmal einkaufen und lässt mich ziemlich lange warten. Außerdem kann er nicht verbergen, dass er sich vor mir und meiner Krankheit fürchtet. Weiche von mir, Satan! ✝️ 

Das Einsteigen ins Auto bewältige ich irgendwie und auch die Treppe ins Haus klappt. Ich freue mich auf die Freude meines Hundes. Er wird außer sich sein vor Begeisterung😍😍 - Pustekuchen, er guckt mich mit dem Ar… nicht an, lässt mich einfach stehen und geht. Na, danke vielmals. Da lob ich mir doch Katze Maya, die kommt laut maunzend angerannt und freut sich derart; dass sie zu sabbern anfängt. Na ja, in Laufe der nächsten Stunden kommt auch Sam und ist doch ganz froh, dass ich wieder da bin. 

Die Nacht ist der Horror, Corona zeigt, was es so drauf hat und beschert mir Halsschmerzen aus der Hölle. Mein Rachen brennt wie Feuer; schlucken tut mörderisch weh und der Husten hält mich ebenfalls wach. Dazu schmerzt auch meine neue Hüfte plötzlich wieder. Dabei hatte ich die fast schon vergessen. Damit nicht genug, rebelliert ab 3 Uhr mein Darm und bis um halb fünf schleppe ich mich alle 10 Minuten auf die Toilette. Ein Wettlauf gegen die Zeit🥹🥹 gegen 5 Uhr döse ich ein, um 10 nach 5 weckt mich Katze Maya mit lautem Maunzen und springt mir, pitschnass wie sie ist, auf den Bauch🥴Sie muss mir jetzt eine halbe Stunde lang zeigen, wie sehr sie mich doch vermisst hat. Als sie geht, ist sie trocken; ich bin nass🥹 Ich bleibe wach, freue mich auf den ersten vernünftigen Kaffee seit zwei Wochen und hoffe; dass ich bis dahin meinen Geschmackssinn nicht verliere. Aus lauter Langeweile mache ich einen Schnelltest🥴🤣






Donnerstag, 21. Juli 2022

Wenn aus der Anschlussheilbehandlung…


 … eine Anschlussheulbehandlung wird, dann, ja dann hat man sich mit Covid 19 infiziert😡

Vor drei Tagen verließ uns eine Dame unseres Vierertisches, es ging ihr nicht gut. Sie hat das gemeldet, keiner sah eine Veranlassung, sie zu isolieren, nicht einmal als ihr Test positiv war, wurden wir informiert. Mein Test war negativ, aber mich quälte seit Mittwoch ein trockener Reizhusten. Erneut zum Test: Brauchen Sie nicht, die Inkubationszeit beträgt 5 - 7 Tage🥴

Mittlerweile war mein Husten lauter und bellender geworden, in den Gruppen warf man mir merkwürdige Blicke zu. Also erneut zum medizinischen Dienst, auf Test bestanden und was soll ich sagen, der war schon zwei Minuten später ziemlich positiv. Also ab ins Zimmer und isoliert. PCR Test genommen, das Ergebnis kommt morgen. Noch hoffe ich auf ein falsch - positives Ergebis, glaube aber selber nicht so redet dran😥 Engen Kontakt zu einer Infizierten, schnelle Symptome und ein positiver Schnelltest sprechen dagegen.

Es wird wohl darauf rauslaufen, dass ich morgen diese gefährliche Stätte verlasse und mich in häusliche Isolation begebe😣Was dann mit meiner Hüfte und der ReHa wird, weiß ich auch nicht, denn das Problem ist ja auch noch da.







Dienstag, 19. Juli 2022

Genug kann nie genügen


 Wusstet ihr, dass man in unserem Nachbarland Österreich nach einer Operation erst einmal sechs Wochen in aller Ruhe gesund werden darf, bevor man in eine Reha Maßnahme geht? Nur bei uns, und in manchen Krankenhäusern wird man bereits spätestens am fünften Tag nach dieser OP entlassen, schließt sich die AHB unmittelbar an.Irgendwie müsste doch jedem einleuchten, dass dann die Verhältnisse nicht die gleichen sind, wie nach sechs Wochen Zeit zum ausheilen. Nun gut, wir wollen nicht ungerecht sein, in den allermeisten Ländern gibt es überhaupt keine Reha Maßnahme. Also sind wir trotzdem noch recht gut dran. 

Wichtig finde ich zu betonen, dass die Heilung im Inneren, egal, wie gut wir uns auch fühlen, wie gut der einzelne auch laufen mag, bei weitem noch nicht abgeschlossen ist. Das dauert noch Wochen und Monate. Bis dahin sollte man sich als das betrachten was man ist, ein Rekonvaleszent Und kein Hochleistungssportler. Es ist egal, wie fit man vor der Operation auch gewesen sein mag, es schadet nicht, es ein bisschen langsam anzugehen. Allein die meist endlosen Wege in den Reha Kliniken, können zu Überforderung der Muskulatur führen. Dann kommt dazu das Ergometertraining die Beinpresse , die TEP Gymnastik und vieles mehr. Das ist eine ganze Menge Holz, so kurze Zeit nach einer wirklich schweren Operation. Gönnt euren Körperpausen, macht halb lang, habt Geduld, auch wenn das oft verdammt schwer fällt Zumal jüngere, sportliche Menschen haben damit sicherlich zu kämpfen. Aber auch sie sind nicht gefeit vor einer Lockerung des neuen Hüftgelenkkopfes oder sonstigen Problemen mit der Prothese. Eine erneute Operation mit anschließender langwieriger Rekonvaleszenz strebt doch wirklich niemand an. Naja, ich zumindest nicht. Darum sage ich wenn ich genug habe und lege mich zwischendurch immer wieder zum ausruhen hin. Ernstzunehmende Menschen behaupten, es dauert rund ein Jahr lang, bis man das neue Gelenk wie ein eigenes empfindet, spricht, es einfach vergisst. Natürlich ist man in aller Regel lange vorher wieder gut unterwegs und denkt nicht mehr stündlich über seine Hüfte nach. Aber zumindest in den ersten sechs Wochen sollte man das tun. Sollte man seine beiden Krücken benutzen, es vermeiden, ohne sie allzu viele Wege zurückzu legen. Und es ist auch überhaupt keine Schande, wenn man über diese sechs Wochen hinaus die Krücken draußen noch benötigt. Allemal besser als zu fallen. Ich wünsche euch eine komplikationsfreie Genesung.


Montag, 18. Juli 2022

Fest gemauert in der Erden…


 Bin ich versucht, Schiller zu rezitieren. Aber es geht ja nicht um eine Glocke, sondern um meine rechte Hüfte. Die aus Keramik. Bei der heutigen Eingangsuntersuchung des Krankengymnasten, sagte der verblüfft: „ Lieber Himmel, da hat aber einer die Hüfte bombenfest eingesetzt. Luxieren wird die mit Sicherheit nicht. Allerdings werde ich eine Menge Arbeit mit Ihnen haben, denn ihre Muskeln und Sehnen sind vollkommen verkürzt und verhärtet. Ihr Motto für die nächsten Wochen und Monate wird lauten: dehnen, dehnen, dehnen👍 Und was das in der Realität heißt, hat er mir kurz darauf sehr eindrücklich gezeigt. Aua, kann ich da nur sagen. 

Etwas deprimiert bin ich dann in die große Halle marschiert, wo ich mich doch tatsächlich auf ein Fahrrad setzen musste. Ich hasse Fahrradfahren. Schon immer. Keine Ahnung, warum. Vielleicht, weil mir ständig der Hintern weh tun. Natürlich blieb mir das auch heute nicht erspart, denn die Therapeutin warf nur einen flüchtigen Blick auf mich, stellte ein paar Parameter ein, sagte knapp: 20 Minuten und  verschwand. Langem Leiden kurzer Sinn: ich habe es geschafft und durfte dann für 1 Stunde Pause auf mein Zimmer wackeln. Wie immer im Leben, man glaubt ja gar nicht, was man alles schafft, bis man es schließlich versucht. Also, bleib dran, ihr schafft es auch.

Sonntag, 17. Juli 2022

Hilfe, ich bin blau🍾


 Schön wär’s ja, betrifft aber leider nur mein Bein. Genauer gesagt, meine Kniekehle und die halbe Wade. Ich war so erschrocken beim Blick in den Spiegel, dass ich umgehend, wie sich das gehört, Doktor Google konsultiert habe🤣 Der war der Ansicht, dass man darauf unbedingt einen Arzt schauen lassen sollte. Einen solchen hatte ich nicht, aber immerhin eine Schwester. Also das erste Mal die Klingel betätigt. Daraufhin klingelte mein Telefon.„Ja? Aha, ich komme gleiche; stellen Sie die Klingel ab.“

Tatsächlich erschien 10 Minuten später die Dienst habende Krankenschwester, warf einen völlig desinteressierten Blick auf meine blaue Kniekehle, beschmierte selbige mit einer Salbe und befand , dass das absolut normal aussähe. Merke: Doktor Google hat nicht immer recht. Müde vom ungewohnt vielen Laufen, legte ich mich gegen 22.30 Uhr in mein Bett, um zu schlafen. Angesichts der Außentemperaturen und der wirklich schönen Luft, öffnete ich meine Balkontür vorher  weit. Um 22. 50 Uhr wurde ich von einer sonoren, lauten Männerstimme aus dem ersten Schlaf gerissen, die in einer fremden Sprache vom Balkon unter mir ertönte. Der Mann brüllte derart, man hätte ihn locker auch ohne Telefon noch in Athen verstehen können. Außerdem rauchte er eine Zigarette nach der anderen, deren Rauch fröhlich in mein Zimmer zog .Beides natürlich bei Todesstrafe verboten. Als ehemalige Raucherin habe ich allerdings großes Verständnis für Suchtverhalten, nicht aber für rücksichtsloses Geschrei mitten in der Nacht. Ich habe mich also wieder aus dem Bett gequält, bin auf den Balkon gehumpelt und habe laut „Ruhe“ gebrüllt. Hat Wirkung gezeigt, danach war tatsächlich Ruhe… Bis um 4:30 Uhr! Da öffnete sich wieder meine Zimmertür und eine Stimme fragte: Strümpfe anziehen? Da alles andere offensichtlich wenig Sinn macht, habe ich nur müde „heute nicht“ geantwortet. Ab morgen werde ich sie wohl tatsächlich brauchen, denn auch wenn ich mittlerweile sehr geschickt, mittels meiner Stöcke,  meine Leggins anziehen kann, ob das mit den Söckchen klappt, das weiß ich noch nicht. Ansonsten sieht es hier tatsächlich so aus, dass ich ungestört lange Zeit tot in meinem Zimmer liegen könnte, es würde niemand bemerken. Anwendungen finden nicht statt, viele Gäste sind über das Wochenende zu Hause, und wer überhaupt hier ist, das weiß offenbar keiner. Auf jeden Fall erkundigt sich keiner nach dem Befinden, offenbar geht man davon aus, dass man sich melden wird, bevor man das Zeitliche segnet. Hätte ich darüber im Vorfeld Informationen bekommen, hätte ich dieses Wochenende sicherlich lieber zu Hause verbracht. Hier ist es einfach nur ein Warten. Schließlich kann man überhaupt noch nicht einschätzen, was gut und was richtig, und was völlig falsch ist. Zumindest die Damen an meinem Tisch waren völlig entsetzt, als ich harmlos erzählt habe, dass ich ganz alleine geduscht hätte. Ich hingegen bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass irgendetwas dagegen sprechen könnte.

Wer also die direkte Anschlussheilbehandlung geplant hat, sollte sich überlegen, ob das an einem Freitag Mittag wirklich sinnvoll ist. Wenn im eigenen Zuhause jemand wohnt, der gewisse Dinge für einen erledigen kann, ist man dort sicherlich besser aufgehoben. Es sollten aber vielleicht  weder Katzen noch kleine Hunde dort wohnen, denn dann wäre die Gefahr des Stolperns sehr groß. Nicht gelogen, ich habe mit einer Patientin gesprochen, die nach ihrem Hüft Tab nach Hause kam, über ihren Dackel stürzte und sich auf der anderen Seite den Oberschenkelhals brach. Das braucht natürlich keiner, dann lieber zwei Tage Langeweile.




Samstag, 16. Juli 2022

Beim ersten Mal …


 … da tut‘s noch weh😥Kennt man ja, und so ist es auch, wenn man zum ersten Mal wieder was anderes macht, als in einem Krankenhausbett rumliegen. Eigentlich fing alles ganz lustig an, zwei junge Frauen vom „Roten Kreuz“ kamen mit einer Rolltrage, um mich in die ReHa zu fahren. Na ja, natürlich nicht mit der Trage, sondern mit dem Krankenwagen, aber zu diesem wollten sie mich auf dieser Trage transportieren. Ich wollte das nicht. Wir haben uns dann geeinigt: Ich laufe und mein Koffer wird gefahren🤣. Alles ging gut, natürlich wollte ich auch nicht liegend verbracht werden, sondern aufrecht sitzend, was bei genauer Betrachtung der Lage, keine gute Idee war. Meiner Hüfte gefiel es nämlich nicht, und sie begann heftig zu schmerzen. Nach der etwa einstündigen Fahrt war ich daher schon ziemlich geschafft. Und dann kam der Aufnahmemarathon in der Rehaklinik. Endlos lange Wege, Untersuchungen, Koffer auspacken, und ich stellte schnell fest, dass ich wirklich noch nicht annähernd fit bin. Mich überkam das „heulende Elend“, eine Mischung aus Selbstmitleid und tatsächlicher Überforderung. Alles tat mir weh, mein Bein brannte wie Feuer, und ich malte mir alle möglichen Schreckensszenarien aus: Hüfte luxiert, Muskeln gerissen, erneute Operation, Sepsis, Tod … Da angekommen, fand ich zurück in die Realität. Es war schlicht ein bisschen viel gewesen. Morgen würde es wieder anders aussehen. Und so war es natürlich auch. Naja, nicht ganz. Mein Bein tut auch heute noch recht heftig weh. Allerdings mehr die Muskeln, als die Hüfte an sich. Ich stelle allerdings auch fest, dass es nach Bewegung besser wird. Vielleicht haben die langen Wege hier einen therapeutischen Nutzen. Auf alle Fälle habe ich es geschafft zu duschen, und mich alleine anzuziehen. Auch wenn ich bei der Leggins fast einen Schreikrampf gekriegt habe. Bis ich meinen Fuß im richtigen Hosenbein hatte, hat es ewig gedauert. Vielleicht war ich mit meinen Gedanken noch bei diesem Kampf und habe daher meine Maske vergessen.  Erst als mir  auf dem langen Gang zum Speisesaal ein Mann entgegen kam, der Maske trug, fiel mir auf, dass ich keine auf hatte. „Ach Gott, ich habe meine Maske vergessen“, rief ich. Daraufhin rupfte sich der Mann seine vom Gesicht, hielt sie mir hin und sagte:“ Hier, nimm du, ich brauche nix mehr.“🤣🤣🤣

Freitag, 15. Juli 2022

Beleidigte Muskeln schiessen zurück ..


 …aber so was von🥵Mein Oberschenkel fühlt sich auch 6 nach OP noch an, als stünde ein Elefant drauf. „Das ist normal, das ist nur Muskelkater!“ Aha, na, da bin ich doch sofort beruhigt und es tut auch überhaupt nicht mehr weh🥵Von wegen, meine Elefant bleibt, wo er ist, drückt nur ab und an ein bisschen stärker, damit ich weiß, dass er noch da ist. Lasst euch nix erzählen von „bisschen Muskelkater“ und haltet euch schon gar nicht für Memmen. Dieses Riesenmuskelpaket da in meinem und in euren Oberschenkeln ist nämlich echt sauer. Zutiefst beleidigt und das kriegen wir zu spüren. Es sind genau die Muskeln (und Sehnen, Nerven und Faszien) die den Operateur daran hindern wollten, euren Hüftkopf abzusägen und schnöde auf den Müll zu werfen. Sie hatten keine Chance, wurden einfach mit Haken oder vielen Fingern aus dem Weg gehalten und mussten mitangucken, wie die Säge ihre Arbeit tat. Davon hätte sicherlich jeder ein Trauma erlitten, warum also nicht unsere Muskulatur? Na also. Sie hat gelitten und wurde verletzt. Und darum tut es jetzt eben weh.

Dem einen mehr, dem anderen weniger. Mir mehr. Aber ich verstehe das, nehme es  überhaupt nicht übel. Ganz im Gegenteil. Ich streichle sie vorsichtig und halte sie warm, damit sie sich möglichst bald von ihrem Schock erholen und  meiner neuen Hüfte den nötigen Halt verleihen.


Donnerstag, 14. Juli 2022

Dä flöcke Pitter …


 oder für Nichtkölner „der schnelle Peter“ ist das, was man nie weniger gebrauchen kann - als kurz nach einer TEP. Durchfall zwingt einen schließlich zu einer Geschwindigkeit, gegen die sich der Körper, inclusive aller Muskeln und Faszien noch sträubt. Gegen die Alternative habe ich mich aber gesträubt und daher mein bestes gegeben. Raus aus dem Bett in Rekordzeit, der Griff nach den Krücken und dann auf in Richtung Keramik. Möglichst nicht atmen und alles zusammenkneifen, so gut es eben geht. Denjenigen, die in einer solchen Lage ein Mehrbettzimmer haben, gilt mein volles Mitgefühl. Die können nur hoffen und beten …Aber auch mit Einzelzimmer ist es nicht so ohne, schliesslich muss man nach Erreichen des „sicheren Örtchens „erst noch die Krücken umfallsicher deponieren, sich selbst langsam und vorsichtig positionieren … na ja, den Rest kennt jeder, ob mit oder ohne TEP. Kaum zurück im Bett, erschöpft wie nach einem Marathon, geht das Spiel aufs Neue los … Sechsmal! Ich kann nur sagen, ich war brezelfertig, mein Kreislauf spielte verrückt und meine Muskeln krampften schmerzhaft. Elektrolytmangel. Erst nach einer ganzen Flasche Wasser und viel Magnesium beruhigte sich der Zustand wieder. So viel zu meinem versprochenen Tipp, wie man schnell wieder aus dem Bett kommt .. macht’s besser nicht nach.

Dann habe ich noch mal meinen Operateur gefragt, was ich denn nun wirklich, also ganz wirklich nicht machen darf, nicht Dinge, die nur im Lehrbuch stehen, aber im real life nicht durchzuhalten sind. Ich geb’s mal weiter/

Beine nicht übereinanderschlagen

Füße nicht kreuzen

Nicht auf tiefen Sitzmöbeln sitzen, auch nicht auf einer tiefen Toilette - besser eine Erhöhung anschaffen. Notfalls eine weitere Matratze aufs Bett legen, wenn es sehr niedrig ist oder es auf Klötze stellen.

Nicht auf der Seite schlafen, auch nicht auf der heilen. Wer gar nicht, unter keinen Umständen, auf dem Rücken schlafen kann, darf, mit einem sehr dicken Kissen zwischen den Beinen auf der gesunden Seite schlafen, aber gut sei das nicht. Ich meine, gibt ja Menschen mit Pest und Pocken, solche wie mich, die schon Bandscheibenoperationen hatten und denen die Rückenlage Schmerzen bereitet, da muss man eben abwägen, was geht und was nicht. 

Lymphdrainage wurde leider auch abgelehnt, irgendein Wert ist noch nicht in der Norm. Man bot mir aber an, das Bein zu wickeln. Angesichts der herrschenden Temperaturen habe ich darauf allerdings verzichtet🥹





Also



 

Mittwoch, 13. Juli 2022

Der Krankenhaus Blues und sonstige Ärgernisse


 Hat man zwar schon mal gehört, dass es so was geben soll, aber betrifft das nicht immer nur die anderen? Eigentlich doch nur die jungen Mütter, die durch ihre Hormone in ein Loch stürzen und plötzlich heulen, obwohl sie überhaupt keinen Grund haben? Nix is! Um zu heulen muss man nicht vorher einen Kind kriegen, das geht auch ohne. Weiß ich seit heute. Fing schon schlecht an der Tag: Mir fiel mein Handy runter und was 

 Na ich natürlich vergessen habe, ist eine Greifzange. Habt ihr schon mal versucht, mit Hilfe von zwei langen Krücken ein schmales Handy von einem glatten Boden hochzuheben und auf ein Bett zu befördern? Ich sage euch, das dauert! Dann stellt man fest, dass es gerade mal 04.40 Uhr ist. Was, zum Geier, macht man um 04.40 Uhr in einem Krankenhaus? Hellwach, noch dazu? Versuche, noch mal einzuschlafen. Klappt nicht, die Blase drückt. Wo habe ich diese verdammten Krücken denn hingestellt? Ah, unerreichbar hinter dem schwergängigen Nachttisch stehen sie. Nachttisch ranziehen; eine Krücke fallen hören, Luft anhalten, zweite Krücke fallen hören. Ganz langsam ausatmen und nach der Nachtschwester  klingeln. Mit den aufgehobenen Krücken ins Bad wandern, und feststellen, dass sitzen noch immer schweineweh tut. Im Stehen pinkeln. Feststellen, dass der Schmerz trotzdem nicht verschwindet, mühsam zurück zum Bett humpeln, noch mühsamer wieder hinlegen und leise vor sich hin schimpfen. An Schlaf ist nicht zu denken, also ein bisschen Daddeln und darauf hoffen, dass die Zeit vergeht und der Schmerz nachlässt. Hallo? Wieso liege ich hier rum und heule? So schlimm sind die Schmerzen nun auch wieder nicht. Wenn ich vorher das gesehen hätte, was hier unter dem Namen Kaffee serviert wird, könnte ich das ja noch verstehen, aber dazu ist es viel zu früh. Dieses gefärbte Wasser kommt frühestens in 3 1/2 Stunden. Also, macht euch keinen Stress, wenn es euch auch mal so ergeht, vergeht und die Welt ist wieder bunt. Mir hat übrigens die KG geholfen, die an diesem Morgen plötzlich an meinem Bett auftauchte und mit wundersam leichten Bewegungen meinen brettharten Oberschenkel weich bekam. Lasst euch, wenn es irgendwie geht, noch vor der OP von einer Fachkraft zeigen, wie man sich selbst mit ein paar Handgriffen ein bisschen Erleichterung verschaffen kann … klingt das jetzt irgendwie zweideutig? Ich hoffe, ihr wisst, dass ich das rein medizinisch meine🤣Morgen verrate ich euch dann den ultimativen Trick, um ganz schnell wieder fit zu werden.





Dienstag, 12. Juli 2022

Man fürchtet, was man nicht kennt


 Und wer kennt schon Hüft TEPs🥴Darum noch mal für alle, die es vor sich haben und noch zittern vor lauter Angst: Es ist nicht wirklich schlimm. Hier noch einmal die Einzelheiten. 

OP Vorbereitung, Legen der Infusionsnadel wird nie wirklich mein Hobby und ich habe auch noch nie einen Anästhesisten getroffen, der es wirklich gut kann, aber das geht vorbei. Dann gibt’s durch die Maske Sauerstoff, das tut nicht weh und gleich darauf verabschiedet man sich schon ins Land der Träume. Geträumt habe ich allerdings auch noch nie. An das Aufwachen kann ich mich diesmal gar nicht erinnern, bin erst in meinem Zimmer wieder wachgeworden. Na ja, wach ist zu viel gesagt, ich habe mal die Augen aufgemacht, ein paar Entwarnungsmails verschickt, aber auch daran erinnere ich mich nicht mehr wirklich. Die meiste Zeit dieses Tages und auch die ganze folgende Nacht habe ich einfach gepennt. Einmal hatte ich heftige Schmerzen im operierten Bein,
da war aber nur der Verband zu eng. Der wurde gelockert und die Schmerzen waren vorbei. Am Samstag hatte ich Hunger,
richtigen Hunger, hatte schließlich seit über 40 Stunden nichts gegessen. Zuerst kam aber eine Schwester und ich musste mich auf die Bettkante setzen. Nichts leichter als das … ha-ha, wie ein gestrandeter Wal hing ich im Metall und kam nicht in die Höhe. Mein Bein wog eine Tonne und war beweglich wie eine Eisenbahnschiene. Du lieber Himmel, außerdem war es doppelt so dick wie normal - mindestens. Egal, ich musste mich hochhieven und einmal auf die Füße
stellen. Klappte nur semigut, dann durfte ich wieder ins
Bett und erneut verkünden, das ich jetzt wirklich gern ein Frühstück hätte. Das kam ausgerechnet an diesem Morgen erst gegen neun. Auch zum Wäschewechseln, Waschen,
Zähneputzen fand sich erst am späten Vormittag jemand - Corona ist eben überall. Dank der Opiate verschlief ich auch den Samstag weitgehendst, musste allerdings einmal
auf diese furchtbare Pfanne, die vielen Infusionen wollten wieder raus. Allein das sich auf die Seite rollen, war ein Albtraum. Der Rest auch. Schweigen wir drüber. Ich habe mir aber ernsthaft vorgenommen, dass mir das am nächsten Tag nicht wieder passieren würde. Tat es auch nicht. Ich stand auf, nahm meine Krücken, und marschierte Richtung Toilette. Naja, bleiben wir doch bei der Wahrheit: Ich quälte mich aus dem Bett, nahm meine Krücken, und schlich zur Toilette, trifft es wohl besser. Damit war das Abenteuer aber noch nicht beendet. Die Krücken irgendwo sicher hinzustellen, um mich dann auf die Toilette setzen zu können, stellte mich vor unlösbare Probleme. Ich habe sie gelöst, indem ich einfach stehend  gepinkelt habe. Da ich schon einmal auf war, habe ich mir auch gleich noch die Zähne geputzt. Ich war noch nie so stolz auf Zähneputzen.
Irgendwann am Montag kam dann mein Operatör und besah sich sein Werk. Er war damit zufrieden und erklärte, dass die Schwellung und die Härte vom Bluterguss kämen,
der sich im Laufe der nächsten 2-3 Wochen auflösen würde. Kaum war er weg, erschien die Physiotherapeutin zum ersten Mal. Die Zeiten, in denen nach einer Operation auch am Wochenende Physiotherapie stattfand, die sind lange vorbei. Sie zeigte mir, wie man richtig an Krücken läuft :Krücken vor operiertes Bein vor, gesundes Bein überholt das kranke. Dabei ist der Blick immer nach vorne zu richten. Vorher muss man allerdings in die festen Schuhe kommen und das ist nicht so einfach. Achtet unbedingt darauf, dass die Schnell -Schnürung nicht zu fest gezogen ist. Ihr glaubt gar nicht, wie weh es tun kann, sich mithilfe einer Drehbewegung des Beines in einen Schuh zu zwängen. Und auch die Laschen haben die hinterhältige Angewohnheit, sich sofort zurückzuziehen, sobald man seinen Fuß in ihre Richtung bewegt. Achtet daher unbedingt beim Kauf neuer Schuhe auf diese Dinge, ihr werdet nach der Operation froh drum sein. Solltet ihr Sockenträger sein, besorgt euch eine Anziehhilfe. Glaubt mir, ihr werdet es nicht schaffen, einen Socken ohne eine solche anzuziehen. Auch eine Greifzange ist von Vorteil denn man glaubt gar nicht, wie viele Dinge, einschließlich der Krücken, einem im Laufe des Tages runterfallen. Jedes Mal nach dem ohnehin sehr dezimierten Pflegepersonal zu klingeln, ist keine gute Option. Ansonsten nehmt euch mit, womit ihr euch gerne beschäftigen würdet. Ob Strickzeug, Laptop, Tablet, Handy, Bücher (meine natürlich) ganz egal, aber denkt dran, so ein Krankenhaus -Alltag ist sehr lang.
Ach ja, packt euch eine Flasche Rotbäckchen ein, Denn viele haben nach der Operation durch den Blutverlust zu wenig Eisen. Tabletten werden nicht gerne gegeben, weil sie auf die, nach der Operation ohnehin beleidigte Verdauung schlagen. Sprich: sie verursachen Verstopfung. Da das Thema „stilles Örtchen“ ohnehin noch Schwierigkeiten macht, sollte man  nicht ohne Not ein weiteres Problem hinzufügen. Also packt Rotbäckchen ein. 
Ansonsten glaubt mir, wenn ich sage, dass es wirklich in einer erstaunlichen Geschwindigkeit vorangeht. Das aus dem Bett aufstehen geht mit jedem Tag besser und das wieder rein klettern ist bald überhaupt kein Akt mehr. Natürlich ist das alles von eurer körperlichen Fitness, eurem Gewicht, eurem Alter und dergleichen abhängig, aber es geht wirklich recht schnell wieder in Richtung normales Leben. Normal und hoffentlich schmerzfrei.
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Montag, 11. Juli 2022

Die Hüfte sitzt …


 … und ich zeige euch jetzt mein Innerstes🤣Nachdem ich mich gestern heftig über die Zustände hier beklagt habe, kam eben Chef persönlich. Natürlich wurde alles relativiert, so schlimm ist es schließlich auch nicht, wenn man mal 24 Stunden im durchgeschwitzten OPHemd, ungewaschen und mit ungeputzen Zähnen verbringt. Man hat auch noch nie davon gehört, dass jemand nach 36 Stunden tot umgefallen wäre, weil das Abendessen ausgefallen und das Frühstück nach 9 noch nicht da war. Alles schick, kein Grund zur Aufregung. Auch das Bild vom Stehkäse mit der traurigen halben Tomate hat ihn nicht erschüttert, vielleicht sieht das bei ihm zu Hause ja auch so aus🤣🤣 Wie auch immer, er hat sich auf seine Kernkompetenz besonnen, und mir das Röntgenbild meiner niegelnagelneuen Hüfte mitgebracht und versichert, dass alles bestens sei. So wenig Blut sei geflossen; man habe nicht einmal eine Drainage gebraucht. Dass jetzt alles bretthart und heiß ist, liegt am Bluterguss, da könne man nur kühlen und abwarten. Wird bald wieder! Glaube ich ihm, denn ich komme tatsächlich jedes Mal etwas besser aus dem Bett. Zum Abendessen hatte ich ein Bier bestellt - alkoholfrei natürlich. Es war nicht da, nur ein Teebeutel; gänzlich unverpackt, lag auf dem Tablett. „Ein Bier wollen Sie, ja, Moment.“ Zehn Minuten später kam er mit einer Flasche Malzbier an, drehte auf mein Kopfschütteln wieder um und brachte schließlich ein Pils. Zimmertemperatur, locker 25 Grad🙈






Sonntag, 10. Juli 2022

Eingecheckt, operiert und leicht frustriert


 Die Nacht war nicht so prickelnd und an Schlaf gar nicht zu denken. Katze Maya hat alles gegeben, mich zu beruhigen, und das sogar zeitweise geschafft. Wer nie so eine schnurrende, warme, weiche Katze erlebt hat, die sich ganz eng ankuschelt und laut schnurrt, der hat einfach was verpasst im Leben. Das letzte Mal bewusst auf die Uhr geguckt habe ich um 04.15 und um 05.00 hat mich dann der Wecker aus dem Schlaf gerissen. Hund Sam hat etwas irritiert geguckt, aber weitergeschlafen. Mein Mann war ebenfalls wach und kurz darauf fuhren wir schon auf der Autobahn. Wir haben uns vor der Tür des Krankenhauses verabschiedet und ich mich aufgemacht, meine Station zu suchen. Kaum gefunden, wurde ich wieder woanders hingeschickt, weil durch coronabedingten Personalmangel alles anders sei. Wieder hieß es warten, dann wurde ein erneuter Abstrich gemacht, Blutdruck und Fieber gemessen, ich bekam das schicke OP - Held samt Papierschlüppi und man teilte mir mit, dass die OP wohl gegen 10 sei. Es war zwanzig vor 7🥴🥴 Also bin ich wieder hoch in mein - echt schönes Zimmer mit einem luxuriösen Bad - gefahren und habe erst mal meinen Koffer ausgepackt - sehr zum Ärger der Raumpflegerin. Mein Hinweis, dass das Zimmer blitzsauber sei, beantwortete sie kurz: Egal, muss ich trotzdem putzen🥴Kurz vor 10 wurde ich dann durch die Schleuse in den OP Bereich gehoben und durch einen sehr langen, sehr kalten Gang gefahren. Dort gab’s das schicke grüne Mützchen und diesen einen Anästhesisten, der nie die Vene findet. Dreimal vergeblich. Ich wäre verdammt gerne wieder gegangen. Das Letzte woran ich mich erinnern kann, ich bekam den Single Shot und eine Sauerstoffmaske und danach : kompletter Filmriss. Auch an den Aufwachraum habe ich seltsamerweise überhaupt keine Erinnerung mehr. Erst in meinem Zimmer bin ich wieder einigermaßen zu mir gekommen, habe aber fast den ganzen Tag und auch die ganze Nacht verschlafen. So müde war ich nach einer Operation noch nie. Keine Ahnung woran das liegt, vielleicht am Narkosemittel. Ein plötzlich einsetzender, sehr heftiger Schmerz im operierten Bein, weckte mich auf. Es fühlte sich an, als würde mein gesamter Oberschenkel in Flammen stehen. Der herbei gerufene Arzt stellte fest, dass der Verband viel zu stramm gewickelt war und begab sich daran, ihn mittels einer Schere aufzuschneiden. Danach wurds  besser. Nicht besser wurde hingegen die Tatsache, dass mein Bein etwa doppelt so dick wie normal aussah, und steinhart war. Von der Beweglichkeit alle Eisenbahnschienen.

Die ersehnte Physiotherapie beziehungsweise Lymph- Drainage fand natürlich nicht statt, da Wochenende. Immerhin half mir eine Schwester auf die Bettkante und zeigte mir, wie das mit den Krücken funktionieren soll. Kaum wieder zurück im Bett, und fix und fertig, tauchte ein Pfleger mit einem Rollstuhl auf. Röntgen war angesagt. Klingt einfacher als es ist. Allein das Umsteigen aus dem Stuhl auf die Röntgenliege, war ein Kraftakt voller Schmerzen. Bis ich wieder zurück in meinem Rollstuhl saß, war ich buchstäblich schweißgebadet. Ich trug auch noch immer mein OP Hemd, war weder gewaschen, noch hatte mir irgendjemand mal eine Zahnbürste gereicht -nach mehr als 24 Stunden. Ich lag noch nicht ganz wieder im Bett, kam ein anderer Pfleger mit einem anderen Rollstuhl. Erneutes Röntgen sei angesagt, da man bei meiner Aufnahme das Röntgen der Lunge vergessen habe. The Same Procedure again. Wieder die Odyssee durch das ganze Krankenhaus, dass man vor Aufnahme keine Stunde zu früh betreten darf, wegen der erhöhten Infektionsgefahr. Die Röntgenassistentin guckte irritiert, schüttelte den Kopf und erklärte, man habe sich wohl im Namen vertan, ich würde nicht erwartet. Auf mein Kopf schütteln reagierte sie unwirsch, wurde sogar ausgesprochen unfreundlich. Sei ein Fehler, könnte schließlich vorkommen, da bräuchte ich nicht mit dem Kopf zu schütteln. Das Wort Entschuldigung fiel ihr wohl grad nicht ein. Der Rest vom Wochenende verlief vollkommen ereignislos, ich bekomme Tabletten, die mich müde machen, gegen die Schmerzen allerdings überhaupt nichts ausrichten. Dafür ist das Essen schlecht und hat mit einer Privatstation wirklich überhaupt nichts zu tun. Dafür sind allerdings die Pfleger und Pflegerinnen ebenso jung wie freundlich. Man darf gespannt sein, wie es nun am morgigen Montag hier weitergeht.

Donnerstag, 7. Juli 2022

Eine Trennung steht bevor - und mir wird langsam sehr mulmig


 Der Countdown läuft - unerbittlich. Der letzte Tag vor X ist angebrochen. Ich habe kaum geschlafen und wenn, wirres Zeug geträumt.

Hund und Katze, mit ihren feinen Antennen, wissen natürlich längst, dass etwas in der Luft liegt und reagieren darauf. Hund Sam lässt mich nicht aus den Augen und Katze Maya scheint auf mir festgeklebt zu sein. Sie arbeitet mit lautem Schnurren gegen ihr  und mein Unbehagen an. Um die Beiden mache ich mir überhaupt die meisten Sorgen, vier Wochen ohne mich … wie sollen sie das verstehen, wie kann man ihnen klarmachen, dass ich wiederkomme - hoffentlich🙈Klar, mein Mann ist da, er kümmert sich, aber er ist nicht so wirklich ein Katzenfan und wird Mayas Schmusesucht sicherlich nicht bedienen. Außerdem verfolgt mich der Gedanke: Was, wenn ihm auch etwas passiert? Was Schlimmes? Was dann? Tochter liegt mit Corona flach und Hund Sam und Katze Maya mögen keine Fremden, überhaupt nicht, ganz und gar nicht. Ich muss aufhören mit diesen schwarzen Gedanken, die führen zu nichts, außer zu noch mehr Panik. Als Autorin lebe ich zwar von meiner Fantasie, im Moment ist sie allerdings sehr hinderlich. 

Die letzten Sachen sind im Koffer, in dem, den ich mit ins Krankenhaus nehme, der für die Reha steht gepackt parat. Überhaupt, die Anschlussheilbehandlungen, kurz ReHa genannt ... Noch steht nicht fest, ob es da, wo ich hin möchte, klappt. Das entscheidet sich erst einen Tag vor der Entlassung. Auch möglich, dass ich erst noch mal nach Hause gefahren werde ... nichts ist wirklich klar, hängt vom Kostenträger ab. In meinem Fall von der Krankenkasse. 

Ich kann nicht mehr viel tue, nur noch warten. Gegen 16 Uhr erfahre ich, ob und wann die OP morgen stattfindet. Ob, das hängt von den Untersuchungsergebnissen ab, vor allen Dingen wohl vom PCR Test. Postiv - nix OP, ist klar, oder? Vielleicht sollte ich noch schnell meine Tochter besuchen? Nein, Unsinn, mache ich natürlich nicht. Na ja und wann, könnte auch noch ein Problem werden. Viele müssen um sieben da sein ... vielleicht hören wir den Wecker nicht, das Auto springt nicht an, einer fällt die Treppe runter, wir geraten in einen endlosen Stau ... Nein! Wird alles nicht passieren, ist nur meine Fantasie.

Aber wisst ihr was? Wüsste ich nicht, was meine Leber die nächsten Tage und Wochen so alles wegstecken muss, dann würde ich mir heute die Kante geben, das steht mal fest. So muss ich das alles nüchtern ertragen.


Mittwoch, 6. Juli 2022

Eine Trennung steht bevor ... Teil 3 Mein Hund wird mich vermissen ...

 Der Tag der Vorbereitung ist angebrochen  und besteht aus Warten. Warten vor der Anmeldung, warten vor der Blutabnahme, warten auf die diversen Ärzte.

Unmengen an Unterschriften, man hat keine Zeit zu lesen, ob da vielleicht ein Kreditantrag oder ein Bausparvertrag dazwischen geschoben wurde. Ich habe jedenfalls keine Ahnung, was ich da alles unterschrieben habe, ehrlich. Dann weiter zum EKG, zur Blutabnahme und zum Coronatest, zurück ins Wartezimmer. Gespräch mit dem Oberarzt, der noch mal alles abfragt, was ich vorher schon schriftlich erklärt hatte. Erkrankungen? Operationen? Komplikationen, familiäre Erkrankungen? Allergien? Dass ich ab 02.00  nichts mehr essen darf, warum ich aber viel Wasser trinken soll. Das Runterrasseln der möglichen Probleme durch eine Narkose. Er erzählt eine Geschichte, die ich nur brockenweise verstehe. Dialekt, Maske und Trennscheibe sind eine Herausforderung für mein Gehör. „Haben Sie Angst?“

„Ja und wie!“ 

„Warum, die Ärzte machen das hier öfter. Brauchen Sie ein Tablettchen vorher?“

 „Jaaaa, unbedingt!“ 

„Ach  Gottchen, sind Sie ein Sensibelchen?“

„Nein, aber nach zahllosen Operationen und endlosen Schmerzen, langsam mürbe.“ 

„Na okay, kriegen Sie. So, wir sind hier fertig, gehen Sie jetzt zurück ins Wartezimmer, ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.“

Eineinhalb Stunden später geht’s zum Orthopäden.„Wie war Ihr Name? Was soll gemacht werden? Aha! Gibt es in Ihrer Familie Erkrankungen…“

„Entschuldigung, aber das alles habe ich doch schon schriftlich angegeben und der Anästhesist hat es auch noch mal abgefragt. Könnten Sie das nicht einfach von dort abrufen?“

„ Nein, tut mir leid, aber ich muss Sie das alles noch mal fragen, also: Operationen …“

Ich rassele runter, was ich mittlerweile auswendig kann, er ist beeindruckt.

 „Dann erzähle ich Ihnen jetzt was über die möglichen Nebenwirkungen ...“

„Danke, die kenne ich auch, sollte ich eine vergessen, ergänzen Sie es einfach.“ Ich zähle auf, was ich auf die Schnelle zusammenbekomme: Infektion, entweder während der OP oder postoperativ, unvorhersehbare Blutungen, die eine Transfusion nötig machen, Thrombose, Lungenentzündung oder Lungenödem …“

„Gut, ich sehe schon, Sie haben da Erfahrung. Wegen Ihrer postoperativen Thrombose vor zwei Jahren, müssen Sie für 35 Tage Thrombosespritzen bekommen. Nach einer Weile geht das aber auch mit Tabletten … sonst noch Fragen?“

„Ich bin etwas nervös, habe wirklich lange, richtig heftige Schmerzen und möchte sicher sein, dass postoperativ ein gutes Schmerzmanagement vorgesehen ist.“ Verspricht der nette Mensch mir. „Alles, was Sie wollen, bei uns muss keiner Schmerzen haben. Einfach klingeln!“

Das war’s. Ich fühle mich etwas besser, nicht gut, aber etwas besser. Morgen erfahre ich dann, wann die OP angesetzt ist. Ich hoffe, nicht allzu früh, denn ich muss ja anreisen, vorher die Hunde rauslassen, duschen, anziehen, etc. Es wird stressig!














Montag, 4. Juli 2022

Eine Trennung steht bevor …2 Ich glaub´, es hackt

 Man macht sich ja keine Gedanken, was man so alles braucht, wenn man plötzlich vier Wochen keine Waschmaschine zur Verfügung  hat, sich keine Schuhe binden darf und die Hände nicht mehr freihat, weil man an Krücken laufen muss. Lieber Himmel, mein Kopf ist voll, mein Konto leer. Ich habe mir tatsächlich 16 T-Shirts, 12 Paar Sneaker Socken, ein Dutzend Slips in einer Nummer größer und diverse BH‘s gekauft. Dazu „Hängerchen“ fürs Krankenhaus, damit ich mich anfangs nicht in enge Leggins quälen muss, Schlafzeug für warme und Schlafzeug für nicht so warme Nächte, sowie zwei Paar Schuhe mit Schnellschnürung. Bücken ist ja nicht, wie schon erwähnt, aber für den Notfall habe ich heute noch einen überlangen Schuhanzieher gekauft, der zwar nicht in den Koffer passt, aber angeblich hilfreich sein soll, und eine Greifzange erstanden

Nun habe ich zwei Koffer packen müssen, einen fürs Krankenhaus, einen für die direkt anschließende Reha. Was packt man in den einen, was in den anderen? Boh nee, es wird echt höchste Zeit, dass der Tag der Tage kommt, bevor ich völlig wuschig werde. M
orgen ist Vorgespräch, vielleicht erzählen sie mir da auch noch mal, was ich alles noch nicht gekauft habe👍Kauft ihr bis dahin bitte weiterhin meine Bücher, ich brauche zumindest ein paar Lichtblicke in meinem augenblicklichen Elend🙈

Sonntag, 3. Juli 2022

Eine Trennung steht bevor…die von meiner rechten Hüfte



 …. und was macht eine Autorin, wenn ihr so ein, selten erfreuliches, Ereignis bevorsteht? Richtig, sie schreibt es sich von der Seele. Wie man ja weiß, sind Trennungen oft mit Schmerz und Tränen verbunden und ich heule jetzt halt mal öffentlich. Ich trenne mich am Freitag, dem 8. Juli von meinem angeborenen rechten Hüftgelenk. Wir haben viele Jahrzehnte zusammengehalten wie Pech und Schwefel, waren nie voreinander getrennt, sind jeden Schritt zusammengegangen, so manchen in die falsche Richtung, aber im letzten Jahr war unser Zusammenleben nur noch Qual. Darum habe ich beschlossen, dass wir uns trennen müssen. Besser spät, als nie! Wie das im Leben manchmal so ist, habe ich nämlich schon eine neue im Auge🤣 eine nagelneue, eine aus Keramik. Die zieht nun am 8. Juli bei mir ein und ersetzt die alte. Ein nahtloser Austausch sozusagen, auch wenn ich wirklich nicht behaupten kann, dass mir diese Trennung leicht fiele, ganz im Gegenteil. Ich sehe ihr mit großer Angst und Sorge entgegen. Ich bin mir nämlich ganz sicher, dass der Trennungsschmerz lange anhalten und erst langsam von einem Gefühl der Befreiung abgelöst werden wird. Bestenfalls, denn möglicherweise komme ich über ihren Verlust nie so wirklich hinweg. Das muss die Zeit zeigen. Da Schreiben für Autoren oft die beste Medizin gegen Leid und Schmerz ist, werde ich wohl kaum die Hände in den Schoß legen, sondern in jeder freien Minute fleißig in die Tasten hauen. Aber, bis ich so weit bin, fließt schon noch ein bisschen Wasser den Rhein runter. Am Mittwoch, also übermorgen, bespreche ich jetzt zuerst mal mit den Experten, wie man mir die Trennung von meiner Hüfte möglichst leicht machen kann🥴Zum Glück ist die Zeit der Whiskey oder Holzhammerbetäubung vorbei, heute heißt das Zauberwort Vollnarkose. Kenne ich schon, hatte dieses Jahr bereits zwei. Wird so langsam zur Gewohnheit. Wie es danach weitergeht? Keine Ahnung, muss ich wohl abwarten, ich werde berichten, sobald ich wieder geradeaus gucken kann. Vielleicht hilft das dem einen oder anderen, der diesen Schritt noch vor sich hat.

Was du gesehen hast …

  Was du gesehen hast ist kein Krimi und auch kein Thriller und schon gar kein Herz/Schmerz - Kitschroman. Es ist die wahre Geschichte eines...