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Es werden Posts vom Oktober, 2022 angezeigt.

Die Wahl zwischen Pest und Pocken

  Die gute Nachricht zuerst: es ist nicht Corona! Aber, es gibt sie, diese Zeiten, in denen jeden Tag ein anderer Körperteil zum Arzt will😫Letzte Woche wollte meine Blase zum Urologen und machte ordentlich Druck. Also, Akuttermin gemacht und hingegangen. Sagen wir mal so, wird nicht mein Hobby, jedenfalls nicht freiwillig. Es wurden Kulturen angelegt, was der Blase wohl zu lange dauerte, auf alle Fälle hört sie auf zu drängeln. Ich wollte schon aufatmen, da fiel es meinem linken oberen Eckzahn ein, dass er schon viele Jahre keine Probleme mehr gemacht hätte. Er holte  das über Nacht nach.😫😫Schmerztermin beim Zahnarzt meines Vertrauens. Trotz heftiger Schmerzen musste ich an Ottos: „Großhirn an Kleinhirn“ denken, als sich meine Blase heute Morgen in aller Deutlichkeit, mit ekelhaften Schmerzen, zurückmeldete. Schluss mit lustig, jetzt nehme ich die angeordneten Antibiotika, sage dem Eckzahn, dass er sich gedulden muss und den Zahnarzttermin ab. Liege nun mit Wärmflasche im Bett, trin

Der arme Poet

 1839 vom deutschen Maler Carl Spitzweg gemalt und eines der bedeutendsten Werke seiner Zeit. Zugegeben, ganz so schlimm ist es um uns Autoren*innen wohl eher nicht bestellt, aber für unseren Stundenlohn würde sich wohl noch in keinem anderen Beruf jemand aus seinem Sessel erheben. Der ist nämlich unterirdisch, gar nicht errechenbar, eher ein Monatslohn und auch da noch weit vom Mindestlohn entfernt. Dazu kommt, dass wir einen einsamen Beruf ausüben, allein, im mehr oder weniger stillen Kämmerlein. Nicht einmal Applaus erhalten wir für unsere Kunst😥 Doch, wir sind Künstler oder unterhalten wir euch etwa nicht? Wir entführen euch in fremde Länder, fremde Kulturen, lassen euch mit unseren Protagonisten lachen und weinen, zittern und bangen. Wir schenken euch eine Auszeit, aus eurem Alltag. Um das auch weiterhin tun zu können, könnten wir eure Hilfe gebrauchen: Sprecht über unsere Bücher, kauft unsere Bücher - möglichst sofort nach Erscheinen, denn nur so erhalten wir Sichtbarkeit, schre

Die Jugend und die Zeit

 „Hast du wirklich gedacht, du könntest still und heimlich nach Bechhofen kommen und dich an mir vorbeischleichen?“ So begann gestern ein unerwartetes Telefongespräch mit meinem Freund Thomas Füßler von der Rheinpfalz. Am Ende war dann alles anders als zuvor. Ich bestreite die Lesung am Sonntag nun nicht allein, wie geplant, nein, ich bringe meine Enkelin mit und wir lesen mit verteilten Rollen. Kein Problem, dazu muss ich ja nur das komplette, längst geplante und auf die Minute getimte Manuskript völlig neu schreiben und ausdrucken. Bis heute um 15.00 Uhr, weil, da muss ich in Bechhofen sein, damit er neue Bilder machen kann, die auch einer 15 jährigen genehm sind. Danach darf ich dann meine junge Co-Autorin davon überzeugen, dass man so etwas zumindest ein/zweimal gemeinsam proben muss, damit es halbwegs professionell rüberkommt. Vorher darf ich sie aber noch von irgendwo abholen, damit sie überhaupt die Zeit dazu findet🙈 Von wo genau, das wird sie mir hoffentlich demnächst mitteile

Zum Dienen verurteilt

 Ich habe eine Katze und das sagt viel über mich und meinen Charakter aus. Ich bin bereit zu dienen🥴Bedingungslos, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, Jahr um Jahr. Sie waren einmal Götter, diese pelzigen Wesen, wurden jahrtausendelang angebetet, wurden gehegt und gepflegt. Die Todesstrafe drohte jedem, der einer Katze Schaden zufügte, und mit dem schönen Leben im Jenseits war es dann auch vorbei. Zumindest meine Katze hat diese paradiesischen Zeiten nicht vergessen und arbeitet daran, sie einigermaßen wieder herzustellen. Sie macht das subtil, tut immer so, als sei ich Frau im Haus, aber ich weiß, dass das zu ihrer Taktik gehört. Die Geschichte mit dem Futter, die hatten wir schon, müssen wir nicht wiederholen, kennt jeder Katzenhalter. 365 verschiedene Futtersorten, keine davon ist der Dame genehm. Im Augenblick steht sie ausschließlich auf Leberkäse. Den feinen, in hauchdünne Scheiben geschnitten. Davon nimmt sie gnädig ein Scheibchen entgegen. Meine Warnungen, dass Leberkäse nich

Auf den Hund gekommen …

 … bin ich ja schon sehr lange, weil mir ein Leben ohne so einen vierbeinigen Freund einfach unvorstellbar ist. Wenn ich könnte, wie ich wollte, ich hätte ein ganzes Rudel. Da ich aber nicht kann, wie ich ich will, habe ich nur zweieinhalb. Der Halbe ist Katze Maya🤣 Nun sind unsere Hunde etwas größer als der Durchschnittsbello, besonders Linda macht mit ihren 72 cm Schulterhöhe und über 50 kg Kampfgewicht durchaus was her und so Mancher wechselt lieber die Straßenseite, wenn sie auftaucht. Sam ist dagegen ein Zwerg, nur etwas mehr als 60 cm und außerdem immer noch sehr ängstlich, auch wenn das langsam besser wird. Nun könnte man ja annehmen, dass ein Haus, das von zwei so großen Hunden bewacht wird, sicherer als Fort Knox ist, aber … weit gefehlt. Sam würde bei „Feindberührung“ in seine Korb flüchten, und sich sinnbildlich die Decke über den Kopf ziehen, während Linda auf ihre bewährte Strategie des „totkuschelns“ zurückgreift. Sie wirft sich jedem, der kommt umgehend vor die Füße un

Ist Aufgeben eine Option?

 Nee, ist es nicht, hinfallen—aufstehen, Krone richten und weitermachen,  ist eher meine Haltung. Trotzdem, in letzter Zeit schwächele ich immer öfter und finde, dass sich das alles nicht mehr wirklich lohnt. Gute Nachrichten haben Seltenheitswert, Inflation, Deflation, Rezession und ein möglicher  Atomschlag  beherrschen die Medien. Dagegen anzuschreiben kostet verdammt viel Kraft. Humor war aber in allen Zeiten eine starke Waffe, nur gegen diesen geballten  Pessimismus scheint er nicht mehr anzukommen. Die Preise steigen rasant, Butter, Brezel und Benzin, alles wird fast täglich teurer, da hilft es auch nicht, dass ich an meinen Büchern nicht einmal mehr die teure Butter aufs Brot verdienen. Auch wenn sauer bekanntlich lustig macht, und mein „Sauer“ obendrein noch fröhlich und klug, gewährt mir Amazon, gerade noch die bereits erwähnten  0,56 €. Ich müsste also sechs Bücher für ein halbes Pfund Butter, vier für einen Liter Benzin und etwa 1500 für meine Miete verkaufen😱käme da nicht

Einmal um die ganze Welt?

  Gerade habe ich auf Twitter von einer Lehrerin gelesen, die ganz irritiert fragte, wer heute denn noch fliegt. Ihre Schüler fliegen in den Herbstferien offensichtlich durch die ganze Welt. Nach Thailand, Indien, Sri Lanka, die Türkei und nach Ägypten. Vom Klimawandel ganz abgesehen, wollte sie wissen, wie Eltern das eigentlich bezahlt bekommen. Es gab eine sehr lebhafte Diskussion, da waren die ökonomisch Vernünftigen, für die keine Flugreise mehr infrage kam, um unser Klima nicht weiter zu belasten. Dann gab es die Bodenständigen, die grundsätzlich Urlaub nur in Deutschland machen und die, die ganz offen sagten, dass sie sich das unter keinen Umständen leisten könnten. Die Diskussion mündete dann in der Frage, ob Kinder einen seelischen Schaden erleiden, wenn ihnen die Eltern keine Fernreisen bieten können oder wollen. Mir ist jetzt irgendwie ganz übel, muss vom Kopfschütteln ob eine solchen Frage kommen. Hallo???Geht’s eigentlich noch? Wie dekadent kann man sein?Unser Planet steht

Beschissene Welt!!

 Nein, nicht metaphorisch gemeint, ganz real. Ich habe das große Glück an einem Kleinod in unserer zugebauten Welt zu wohnen. Einer großen Wiese, Eigentum der Kirche und Wasserauffangbecken, naturbelassen, nicht einmal gemäht. Gesäumt wird sie von Kirsch, Nuss und Mirabellenbäumen und sichert uns ebenfalls Jahr für Jahr den Brombeergelee😋 Ich muss nur durch unseren Garten hochlaufen und bin schon da. Meist völlig allein, könnte also im Notfall den Hund auch im Schlafanzug rauslassen. Einmal umrundet, sind es immerhin 2000 Schritte, also eine wirklich große Wiese. Wir Hundehalter haben uns einen Padweg durch das mannshohe Gras getrampelt, 20 - 30 cm breit, rechts und links Wildwuchs. Ein Paradies? Nicht wirklich, denn leider gibt es sie auch hier, diese Zeitgenossen, die glauben, alleine auf der Welt zu sein. Von jeder Rücksicht unbeseelt lassen sie ihre Hunde mitten auf diesen schmalen Weg 💩. Mittlerweile kann man kaum noch einen Schritt machen, ohne in eine dieser Tretminen zu laufe