Mittwoch, 26. Oktober 2022

Die Wahl zwischen Pest und Pocken

 


Die gute Nachricht zuerst: es ist nicht Corona! Aber, es gibt sie, diese Zeiten, in denen jeden Tag ein anderer Körperteil zum Arzt will😫Letzte Woche wollte meine Blase zum Urologen und machte ordentlich Druck. Also, Akuttermin gemacht und hingegangen. Sagen wir mal so, wird nicht mein Hobby, jedenfalls nicht freiwillig. Es wurden Kulturen angelegt, was der Blase wohl zu lange dauerte, auf alle Fälle hört sie auf zu drängeln. Ich wollte schon aufatmen, da fiel es meinem linken oberen Eckzahn ein, dass er schon viele Jahre keine Probleme mehr gemacht hätte. Er holte  das über Nacht nach.😫😫Schmerztermin beim Zahnarzt meines Vertrauens.

Trotz heftiger Schmerzen musste ich an Ottos: „Großhirn an Kleinhirn“ denken, als sich meine Blase heute Morgen in aller Deutlichkeit, mit ekelhaften Schmerzen, zurückmeldete.

Schluss mit lustig, jetzt nehme ich die angeordneten Antibiotika, sage dem Eckzahn, dass er sich gedulden muss und den Zahnarzttermin ab. Liege nun mit Wärmflasche im Bett, trinke literweiser Ingwer Tee und hoffe, dass die krampfartigen Höllenschmerzen bald erträglicher werden. Falls ihr Tipps habt, immer her damit, auch eine Tüte Mitleid könnte nicht schaden.😖












Montag, 17. Oktober 2022

Der arme Poet


 1839 vom deutschen Maler Carl Spitzweg gemalt und eines der bedeutendsten Werke seiner Zeit.

Zugegeben, ganz so schlimm ist es um uns Autoren*innen wohl eher nicht bestellt, aber für unseren Stundenlohn würde sich wohl noch in keinem anderen Beruf jemand aus seinem Sessel erheben. Der ist nämlich unterirdisch, gar nicht errechenbar, eher ein Monatslohn und auch da noch weit vom Mindestlohn entfernt. Dazu kommt, dass wir einen einsamen Beruf ausüben, allein, im mehr oder weniger stillen Kämmerlein. Nicht einmal Applaus erhalten wir für unsere Kunst😥 Doch, wir sind Künstler oder unterhalten wir euch etwa nicht? Wir entführen euch in fremde Länder, fremde Kulturen, lassen euch mit unseren Protagonisten lachen und weinen, zittern und bangen. Wir schenken euch eine Auszeit, aus eurem Alltag. Um das auch weiterhin tun zu können, könnten wir eure Hilfe gebrauchen:

Sprecht über unsere Bücher, kauft unsere Bücher - möglichst sofort nach Erscheinen, denn nur so erhalten wir Sichtbarkeit, schreibt ein paar Zeilen, auf Amazon, Thalia, Weltbild etc. Rezensionen sind nicht alles, aber sie helfen uns ebenfalls sichtbar zu werden. Das wäre euer Applaus für uns❤️




Donnerstag, 13. Oktober 2022

Die Jugend und die Zeit


 „Hast du wirklich gedacht, du könntest still und heimlich nach Bechhofen kommen und dich an mir vorbeischleichen?“

So begann gestern ein unerwartetes Telefongespräch mit meinem Freund Thomas Füßler von der Rheinpfalz. Am Ende war dann alles anders als zuvor. Ich bestreite die Lesung am Sonntag nun nicht allein, wie geplant, nein, ich bringe meine Enkelin mit und wir lesen mit verteilten Rollen. Kein Problem, dazu muss ich ja nur das komplette, längst geplante und auf die Minute getimte Manuskript völlig neu schreiben und ausdrucken. Bis heute um 15.00 Uhr, weil, da muss ich in Bechhofen sein, damit er neue Bilder machen kann, die auch einer 15 jährigen genehm sind. Danach darf ich dann meine junge Co-Autorin davon überzeugen, dass man so etwas zumindest ein/zweimal gemeinsam proben muss, damit es halbwegs professionell rüberkommt. Vorher darf ich sie aber noch von irgendwo abholen, damit sie überhaupt die Zeit dazu findet🙈 Von wo genau, das wird sie mir hoffentlich demnächst mitteilen.

Klar, dass ich dafür eigene, durchaus süße Pläne, streichen muss und das Kaffee mit der gigantischen Kuchenauswahl nun nicht kennenlernen werde. Was soll‘s, die Jugend ist eben vielbeschäftigte und es grenzt an ein Wunder, dass sie die Zeit überhaupt gefunden hat🥴 

Wenn ich bis Sonntag den Stress überlebe, wird das bestimmt eine tolle Lesung, davon bin ich überzeugt. Man liest sich …❤️

Dienstag, 11. Oktober 2022

Zum Dienen verurteilt


 Ich habe eine Katze und das sagt viel über mich und meinen Charakter aus. Ich bin bereit zu dienen🥴Bedingungslos, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, Jahr um Jahr. Sie waren einmal Götter, diese pelzigen Wesen, wurden jahrtausendelang angebetet, wurden gehegt und gepflegt. Die Todesstrafe drohte jedem, der einer Katze Schaden zufügte, und mit dem schönen Leben im Jenseits war es dann auch vorbei. Zumindest meine Katze hat diese paradiesischen Zeiten nicht vergessen und arbeitet daran, sie einigermaßen wieder herzustellen. Sie macht das subtil, tut immer so, als sei ich Frau im Haus, aber ich weiß, dass das zu ihrer Taktik gehört. Die Geschichte mit dem Futter, die hatten wir schon, müssen wir nicht wiederholen, kennt jeder Katzenhalter. 365 verschiedene Futtersorten, keine davon ist der Dame genehm. Im Augenblick steht sie ausschließlich auf Leberkäse. Den feinen, in hauchdünne Scheiben geschnitten. Davon nimmt sie gnädig ein Scheibchen entgegen. Meine Warnungen, dass Leberkäse nichts für Katzen sei, schnurrt sie einfach weg. Dann begehrt sie rausgelassen zu werden, kann sich aber nicht entscheiden, durch welche Tür. Das dauert so seine Zeit, bis sie schließlich an die erste zurückgeht und mir dann den Rücken kehrt. Wenig später sehe ich sie mitten auf der Straße sitzen. Sie schaut zu mir hoch und ich bin sicher, sie grinst. Sie weiß schließlich, was jetzt folgt. Natürlich renne ich, wie jedes Mal, umgehend aus der Wohnung, öffne die Haustüre und rufe angstvoll nach ihr. Sie reckt sich, leckt sich zierlich die Pfoten, wirft ab und an einen prüfenden Blick auf mich, bevor sie sich langsam in Bewegung setzt. Sehr langsam, versteht sich. Stufe für Stufe quält sie sich die Treppe rauf, zögert, ich bin versucht, ihr entgegenzugehen, um sie auf den Arm zu nehmen🙈 Endlich habe ich sie wieder in der Sicherheit unserer vier Wände. Sie steigt an mir hoch , die Krallen andeutungsweise in mein Bein gekrallt und miaut kläglich. „Leg dich sofort hin, ich bedarf der Streichelung“ heißt das wohl auf Altägyptisch und ich beeile mich, dem Befehl Folge zu leisten. Wer will es sich schon mit dem Jenseits verderben😏


Sonntag, 9. Oktober 2022

Auf den Hund gekommen …

 …




bin ich ja schon sehr lange, weil mir ein Leben ohne so einen vierbeinigen Freund einfach unvorstellbar ist. Wenn ich könnte, wie ich wollte, ich hätte ein ganzes Rudel. Da ich aber nicht kann, wie ich ich will, habe ich nur zweieinhalb. Der Halbe ist Katze Maya🤣 Nun sind unsere Hunde etwas größer als der Durchschnittsbello, besonders Linda macht mit ihren 72 cm Schulterhöhe und über 50 kg Kampfgewicht durchaus was her und so Mancher wechselt lieber die Straßenseite, wenn sie auftaucht. Sam ist dagegen ein Zwerg, nur etwas mehr als 60 cm und außerdem immer noch sehr ängstlich, auch wenn das langsam besser wird. Nun könnte man ja annehmen, dass ein Haus, das von zwei so großen Hunden bewacht wird, sicherer als Fort Knox ist, aber … weit gefehlt. Sam würde bei „Feindberührung“ in seine Korb flüchten, und sich sinnbildlich die Decke über den Kopf ziehen, während Linda auf ihre bewährte Strategie des „totkuschelns“ zurückgreift. Sie wirft sich jedem, der kommt umgehend vor die Füße und hakelt mit ihren langen Stelzen nach ihm. Das macht sie dann so lange, bis die Polizei kommt und den Einbrecher festnimmt. Es sei denn, Linda entscheidet sich um und wirft sich dem Polizisten vor die Füße🙈 Ihr seht, als Wachhunde sind beide ein Totalausfall und ich müsste mir wohl eine Gans zulegen, wäre da nicht Katze Maya. Die flüchtet nicht, die kuschelt nicht, sie kreischt so laut, dass jeder potentielle Einbrecher denken muss, wir hielten mindestens einen Löwen in unseren vier Wänden🥴 wir haben also keinen Wachhund, wir haben eine Wachkatze, wer hat das schon? 




 


Freitag, 7. Oktober 2022

Ist Aufgeben eine Option?


 Nee, ist es nicht, hinfallen—aufstehen, Krone richten und weitermachen,  ist eher meine Haltung. Trotzdem, in letzter Zeit schwächele ich immer öfter und finde, dass sich das alles nicht mehr wirklich lohnt. Gute Nachrichten haben Seltenheitswert, Inflation, Deflation, Rezession und ein möglicher  Atomschlag  beherrschen die Medien. Dagegen anzuschreiben kostet verdammt viel Kraft. Humor war aber in allen Zeiten eine starke Waffe, nur gegen diesen geballten  Pessimismus scheint er nicht mehr anzukommen. Die Preise steigen rasant, Butter, Brezel und Benzin, alles wird fast täglich teurer, da hilft es auch nicht, dass ich an meinen Büchern nicht einmal mehr die teure Butter aufs Brot verdienen. Auch wenn sauer bekanntlich lustig macht, und mein „Sauer“ obendrein noch fröhlich und klug, gewährt mir Amazon, gerade noch die bereits erwähnten  0,56 €. Ich müsste also sechs Bücher für ein halbes Pfund Butter, vier für einen Liter Benzin und etwa 1500 für meine Miete verkaufen😱käme da nicht noch die Steuer ….😱 Aber natürlich sind das alles nur müßige Spekulationen, denn wie sagte weiland schon Berthold Brecht in der „Dreigroschenoper“: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“ und das könnte man gut erweitern: Dann die Kultur🥴 Ja, Kultur - und dazu gehören eben auch Bücher - gehört zu den Dingen, die zuerst eingespart werden, wenn die Zeiten schlechter werden. Ist so, war so, bleibt so. Weiß ich natürlich, aber es tut trotzdem weh zu sehen, wie unwichtig es plötzlich ist, was man tut. Und trotzdem mache ich weiter, was soll ich sonst auch tun ? Aber ich möchte an euch alle, die diesen Blog lesen, appellieren, vergesst das Lesen nicht. Bücher sind verlässliche Freunde, auch in dunklen Zeiten. Sie bringen zum Lachen, lenken vom Alltag ab und erwärmen das Herz. Meine Kollegen*innen und ich, die euch unterhalten,  sind gerade jetzt auf eure Treue  besonders angewiesen. Also, vergesst uns bitte nicht.


Donnerstag, 6. Oktober 2022

Einmal um die ganze Welt?

 


Gerade habe ich auf Twitter von einer Lehrerin gelesen, die ganz irritiert fragte, wer heute denn noch fliegt. Ihre Schüler fliegen in den Herbstferien offensichtlich durch die ganze Welt. Nach Thailand, Indien, Sri Lanka, die Türkei und nach Ägypten. Vom Klimawandel ganz abgesehen, wollte sie wissen, wie Eltern das eigentlich bezahlt bekommen. Es gab eine sehr lebhafte Diskussion, da waren die ökonomisch Vernünftigen, für die keine Flugreise mehr infrage kam, um unser Klima nicht weiter zu belasten. Dann gab es die Bodenständigen, die grundsätzlich Urlaub nur in Deutschland machen und die, die ganz offen sagten, dass sie sich das unter keinen Umständen leisten könnten. Die Diskussion mündete dann in der Frage, ob Kinder einen seelischen Schaden erleiden, wenn ihnen die Eltern keine Fernreisen bieten können oder wollen. Mir ist jetzt irgendwie ganz übel, muss vom Kopfschütteln ob eine solchen Frage kommen. Hallo???Geht’s eigentlich noch? Wie dekadent kann man sein?Unser Planet steht 1 cm vom Kollaps entfernt und wir diskutiert darüber, ob Kinder ein Trauma erleiden, wenn sich die Eltern keinen Luxusurlaub leisten können? Um die Frage zu beantworten: Sie würden vermutlich mehr darunter leiden, wenn sie in 20 Jahren nur noch mit Gasmaske auf die Straße gehen könnten. Just my two Cent





Samstag, 1. Oktober 2022

Beschissene Welt!!


 Nein, nicht metaphorisch gemeint, ganz real. Ich habe das große Glück an einem Kleinod in unserer zugebauten Welt zu wohnen. Einer großen Wiese, Eigentum der Kirche und Wasserauffangbecken, naturbelassen, nicht einmal gemäht. Gesäumt wird sie von Kirsch, Nuss und Mirabellenbäumen und sichert uns ebenfalls Jahr für Jahr den Brombeergelee😋

Ich muss nur durch unseren Garten hochlaufen und bin schon da. Meist völlig allein, könnte also im Notfall den Hund auch im Schlafanzug rauslassen. Einmal umrundet, sind es immerhin 2000 Schritte, also eine wirklich große Wiese. Wir Hundehalter haben uns einen Padweg durch das mannshohe Gras getrampelt, 20 - 30 cm breit, rechts und links Wildwuchs. Ein Paradies? Nicht wirklich, denn leider gibt es sie auch hier, diese Zeitgenossen, die glauben, alleine auf der Welt zu sein. Von jeder Rücksicht unbeseelt lassen sie ihre Hunde mitten auf diesen schmalen Weg 💩. Mittlerweile kann man kaum noch einen Schritt machen, ohne in eine dieser Tretminen zu laufen. Es ist ihnen wohl zu mühsam, den Hintern ihres Vierbeiners ein paar Zentimeter weiter nach rechts oder links zu befördern, vom Aufnehmen der Hinterlassenschaft will ich gar nicht erst reden. Ja, ich weiß, man kann darüber diskutieren, ob Kackbeutel aus Plastik wirklich eine vernünftige Idee sind, aber das ist ja nicht mein Thema. Ich weiß auch, dass Hundehaufen angesichts all unserer Probleme auf der Welt eigentlich lächerlich sind, aber Veränderungen fangen bekanntlich im kleinen an. In den Köpfen der Menschen. Ein bisschen Rücksichtnahme, ein bisschen Nachdenken, ein bisschen weniger Egoismus, wäre doch schon mal ein Anfang. Zumal auf diesem schmalen Pfad nicht nur Hunde laufen, sondern auch Eltern mit ihren Kindern. Ob die es wirklich lustig finden, wenn die Kleinen unentwegt in 💩treten, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht gäbe es auch weniger Hundehasser auf der Welt, wenn nicht einige Halter derart rücksichtslos wären. 

Ich bin außerdem ganz sicher, dass Inge und Jonathan aus „Herbstgeflüster“ mit ihrem Georg das genauso sehen würden





Was du gesehen hast …

  Was du gesehen hast ist kein Krimi und auch kein Thriller und schon gar kein Herz/Schmerz - Kitschroman. Es ist die wahre Geschichte eines...