Also, meine nicht! Wisst ihr, was alle Katzenhalter verbindet: Sie stehen mit suchendem, leicht verzweifeltem Blick vor den Regalen mit Katzenfutter und finden nur das, von dem sie schon wissen, dass ihre Samtpfote es nicht mögen wird. Warum sie es trotzdem kaufen, gehört zu den unerforschten menschlichen Eigenschaften oder fällt unter das Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber, ich persönlich habe immerhin schon nette Gespräche vor diesen Regalen geführt, ganze Lebensgeschichten gehört, gemeinsames Leid schafft umgehend eine Vertrauensbasis. Zuhause angekommen, erwartet mich Mieze mit diesem gewissen Ausdruck in den Augen, gurrt und schnurrt aber noch scheinheilig um meine Beine. So, als könne sie kein Wässerchen trüben und freue sich, mich zu sehen. Klar, dass ich darauf reinfalle, und hoffnungsvoll den Matsch ins Schüsselchen gebe. Katze geht hin, riecht einmal, riecht noch einmal, dreht sich dann mit einem Ausdruck der Ungläubigkeit zu mir um, schüttelt angewidert eine ihrer Vorderpfoten und wendet sich mit Grausen. Zurück bleibe ich Tierquäler, der es gewagt hat, Ihrer Majestät Katze so etwas zuzuzumuten. Erschöpft und entmutigt, koche ich mir einen Kaffee und schmiere mir eines der mitgebrachten Brötchen. Noch habe ich die Milch im Kaffee nicht umgerührt, erscheint Miez erneut auf der Bildfläche, hüpft graziös auf meinen Schoß und inspiziert die Menschenmahlzeit. Ihr Schnurren wird lauter, und wenn es nicht vollkommen unmöglich wäre, würde ich daraus ein: „Warum denn nicht gleich so?“ interpretieren. Während ich noch versuche, meine Kaffeetasse zu retten, hat Miez bereits herzhaft in den Schinken gebissen. Nicht ohne vorher einmal über die gesamte Scheibe geleckt zu haben. Angeleckt, meins! Bis ich beide Hände wieder frei habe, hat Madame die Scheibe vom Brötchen gezogen und damit die Flucht ergriffen.Hoch auf den Kleiderschrank, dahin, wo ihr so schnell keiner folgen kann. Ich schon gar nicht. Sie weiß das. Ich weiß, dass weder Brötchen noch Schinken, die geeignete Ernährung für Katzen sind, aber zugegeben, manchmal bin ich versucht, ihr schlichtweg ein Butterbrot zu schmieren, müsste ich dann nicht auf die schönen Gespräche vor dem Katzenfutterregal verzichten.😇
Wenn euch meine Geschichten in diesem Blog gefallen, vielleicht sogar zu einem Lächeln bringen, schaut euch doch mal meine Bücher an. Ich bin sicher, sie werden euch gefallen.